Die 46-jährige Künstlerin Delphine Boël kämpft seit Jahren darum, vom früheren belgischen Monarch Albert II. (80) als leibliche Tochter anerkannt zu werden. Die fast 18 Jahre andauernde Affäre mit ihrer Mutter Sybille de Selys Longchamp (73) zu Zeiten, als Albert noch Prinz war und häufig in der Klatschpresse erwähnt wurde, hat dieser längst öffentlich eingestanden.
Nach der Hochzeit mit der kalabrischen Prinzessin Paola Ruffo di Calabria und regelmäßigen Ehestreitigkeiten lernte der Prinz 1964 die Industriellen-Ehefrau de Selys Longchamp (damals noch Sybille Boël) kennen. Vier Jahre später gebar diese eine Tochter - Delphine. Jedoch hielt sich der Prinz und spätere König an die strikte Hoforder und versteckte bzw. verheimlichte seine Tochter.
Mit Hilfe ihrer Mutter klagte sie gegen das Königshaus und strebt nach wie vor einen Vaterschaftstest an um endlich Klarheit zu schaffen. Ihr geht es nach eigenen Angaben nicht um finanzielle Vorteile, sondern darum, anerkannt zu werden. In der Tat würde sie bei einem positiven Vaterschaftstest und der Anerkennung der Vaterschaft durch Albert II. weder Prinzessin werden, noch beim Erbe berücksichtigt werden.
Beim letzten Gerichtstermin Mitte September hörte das Gericht beide Seiten an, kam jedoch noch zu keiner Entscheidung. Das Urteil wird in einigen Monaten erwartet. Möglicherweise wird vorher auch auf dem außergerichtlichen Weg eine Lösung gefunden. Wenn das Gericht den Vaterschaftstest jedoch anordnet, wäre dies eine Premiere im europäischen Hochadel: Nie zuvor musste sich ein amtierender oder abgedankter Monarch einem solchen Abstammungstest unterziehen.
Der aktuelle König Philippe von Belgien (54), der seinem Vater Albert II. vor knapp einem Jahr auf den Thron folgte, soll indes bereits geäußert haben, auch unabhängig von einem Test, Delphine als Halbschwester anzuerkennen um dieses Thema endlich aus der Welt zu schaffen.